Samstag, 2. Mai 2009

// BAM, OHNE ZITTERN UND ZAGEN - NO DOUCHEBAGS, SO UEBERWAELTIGT WIE DIE FREUDEN DER NACHT! // fabsn //

WHAT A WEEK

Genau genommen eine Woche und drei Tage. So lange bin ich jetzt
hier, in der Stadt, die ich zuletzt auf allerschnellstem Wege
verlassen wollte.
Es ist schwerlich vorstellbar was passiert, wenn man hier auf Leute
trifft, es passieren Sachen, die zu Hause undenkbar waeren.
Man stelle sich folgende Situation vor:

Waehrend einer gewoehnlichen Outdoor-Party-Situation trifft man
des Nachts auf eine Person, trinkt mit eben Jener, spielt vielleicht
Karten oder Jenga oder Vier Gewinnt. Das alles in einer grossen
Gruppe von Leuten.
Es unterscheidet sich bis dahin nicht grossartig von gepflegten
Sommer-Chillout-Situationen der Heimat.

Doch dann passiert folgendes. Man geht Tags darauf getrennte
Wege, nach einiger Zeit trifft man irgendwo anders auf dieselbe
Person. Diese Person trifft waehrend des gemeinsamen
Aufenthalts auf andere, vorherige Bekanntschaften, sowie man
selbst auch - und schon bildet man eine Gruppe von Leuten,
die nach zwei Tagen den Anschein erweckt, als kenne man sich
aus besten Jugendzeiten.
Es herrscht nach 48 Stunden eine Atmosphaere, die fuer
Aussenstehende wie eine auf langjaehriges Vertrauen
begruendete Beziehung aussehen muss.
Man erzaehlt sich Dinge, die man den meisten Leuten aus
seiner vertrauten Umgebung nicht mal im Delirium
anvertrauen wuerde und man vetraut dem Gegenueber, denn
er befindet sich in der gleichen Situation wie man selbst.
Jeder koennte jederzeit Hilfe gebrauchen und jeder weiss das.
Ich vermute diese Tatache muss das Fundament der Basis bilden.

In diesen 10 Tagen ist soviel passiert, dass ich am heutigen Tag,
meinem letzten in Bangkok, froh bin der einzig uebriggebliebene
zu sein, um all das, wenn auch nur spaerlich, ein wenig zu
verarbeiten. In gewohnter Umgebung wuerde all das in mehreren
Monaten Platz finden koennen.

Sturm und Sintflut im Park, Blitze, die auf der gegenueber-
liegenden Seite des Teichs einschlagen, menschengrosse Warane,
die Schutz unter unserem Zeltdach suchen, ein Kampf zwischen
einem besoffenen Huenen von einem Spanier gegen 3 kleine, flinke
Thais, mit dem Endergebnis eines laut aufschlagenden spanischen
Schaedels auf Asphalt, ein nachgezogener Kick in das schon
unkenntlich gepruegelte Gesicht, ein spanischer Freund, der den
nassen roten Kopf mit seinen Haenden hin- und herschuettelt
unter den Worten "don't leave Martin, stay awake brother,
I love you, stay awake...", man selber danebenkniend ihn anhaelt
diesen dramatischen Scheiss doch sein zu lassen und verdammt
nochmal den gehirnerschuetterten Kopf nicht noch mehr zu
strapazieren, 2-3 Odysseen in Bangkoks Verkehrschaos waehrend
der Mission "Indisches Visum", mindestens 5 Naechte bis in die
Morgenstunden mit Bangkoks coolstem Singer/Songwriter, einem
Taxifahrer, der mir auf einen grossen Schein nicht rausgeben kann
und Angst hat ich koennte abhauen ohne zu bezahlen, wenn ich
das Geld irgendwo draussen wechselte, er also bestimmt mich zu
einem seven eleven store zu fahren und vor der Tuere auf sein
Geld zu warten, ich trotz des Aufschlags einwillige und ihm meine
Tasche als Pfand dalasse, um ihm klarzumachen, dass ich wirklich
nicht vorhabe zu flitzen, nur um ein paar Stunden spaeter
feststellen zu muessen, dass der aengstliche Taxifahrer mein
Handy einbehalten hat, als Dauerpfand oder aehnliches wuerde er
mir wahrscheinlich versuchen klarzumachen, kaeme ich jemals in
den Genuss ihn am Kragen zu packen ( Sorry Chefin, ich liebte
diesen Kochen ),den schlechtesten Horrorfilm aller Zeiten im
kaeltesten Kino der Welt, das beste Apple-Cranberry-Sorbet der
Welt, unzaehlbare " No-Thank-You's" zu aufdringlichen TukTuk
Fahrern, die mit dem wahrscheinlich bescheuertesten Geraeusch
welches ein menschlicher Mund hervorzaubern kann, die
beruehmten Ping-Pong Shows anpreisen, Tanzeskapaden zu
schlechtem Techno in gaehnend leeren Clubs, billiges Bier, teures
Bier, Sandwiches in allen Variationen, Super-Size-Monster-
Double-BigMac-Menues, nach Chips schmeckende Wuermer und
Heuschrecken und zu guter Letzt sogar Handflaechengrosse
Kakerlaken, elektrische Schlaege verteilende Feuerzeuge, Blues
Jamsessions, blutige Ratten, korpulierende Kroeten in sagenhafter
Lautstaerke nebst einer buddhistischen Tempelanlage, Menschen
aus aller Herren Laender, gute Menschen, aufdringliche,
angenehme, nervtoetende, prollige
und liebreizende Menschen.

Dies sind die Zeiten, die einen suechtig werden lassen.

Ab morgen heisst es:
"Goodbye Bangkok, Thailand
Hello Kolkata, India"

Cheehars so far
derfabsn






1 Kommentare:

Anonymous Casimir meinte...

Es scheint dir dort ja mal so richtig gut zu gehen, gut gegangen zu sein.
Coole Texte, macht laune zu lesen, helfen aber nicht gegen fernweh. Immer weiter so, auf das die zweite Hälfte genauso geil wird!!!
cheers

4. Mai 2009 um 02:57  

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